Wilhelma Affenhaus

Besonders wichtig ist es, auch vorübergehend von Menschen auf­ gezogene Gorillakinder früh mit Artgenossen zu halten und auf das Leben in einer Familie vorzubereiten. Deshalb befindet sich die Aufzuchtstation jetzt direkt neben dem Gehege des Gorillaclans. So können sich dessen Mitglieder und die kleinen Zöglinge an Kontakt- fenstern – wahlweise aus Glas oder Gitter – beobachten, beschnup- pern oder berühren. Auf diese Weise lernen auch Handaufzuchten frühzeitig, wie ein intaktes Gorillafa­milienleben inklusive Säuglings- pflege, Streit und Versöhnung aussieht. Das hilft, eine Fehlprägung auf Menschen zu verhindern, und erleichtert die spätere Integration in eine Gruppe. Geöffnet ermöglicht das Schiebefenster den Affen- kindern den Durchschlupf ins Nachbargehege. So können ältere Handaufzuchten die Familie nebenan sogar besuchen, sich aber je- derzeit auf die sichere Seite „flüchten“. Und die Gorillakinder aus der Gruppe können umgekehrt die Handaufzuchten in deren Refugi- um besuchen. Bessere Start- bedingungen für Handaufzuchten Kindergarten mit Familien- anschluss: Von den Tier- pflegerinnen erhalten die Handaufzuchten Ge- borgenheit, Nahrung und Starthilfe ins Leben (o. u. r.). Wichtig ist aber der frühe Kontakt zu Art- genossen. Im neuen Haus können die Kleinen die Gorillafamilie nebenan ­jederzeit sehen, von ihr lernen und Kontakt aufnehmen (o. M.). 7

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