Wilhelma Affenhaus

Nicht immer muss man das Rad neu erfinden: Was sich bereits im alten Haus bewährt hat, findet sich auch im neuen wieder. Zum Beispiel Lauf- balken und Sitzbretter aus robustem Tropenholz mit FSC-Siegel, außer- dem Planschbecken, Affenduschen, Karussels – und Gitterdächer. Denn Gitter eignen sich nicht nur selbst zum Klettern, sondern daran lassen sich auch Seile, Schaukeln und Hängematten aufhängen. So können die Tiere den ganzen Raum nutzen, ob für Turnübungen oder Nickerchen. Und wie bereits im alten Haus gelangen die Pfleger über gesicherte Auf- gänge auf die Gitterdächer, um dort Futter und Spielzeug zu deponie- ren. Die Tiere müssen sich die Leckerbissen dann kletternd, mit Köpf- chen und Geschick erarbeiten und sind, ähnlich wie in der Wildnis, längere Zeit mit der Nahrungssuche beschäftigt. Einige Neuerungen im Haus sollen den Tieren aber noch mehr Spiel, Spaß und spannende Momente bescheren. Etwa das „Bonobo-Kino“: Zu bestimmten Zeiten des Tages können die Tiere an einem Wandbild- schirm per Knopfdruck selbst wählen, was sie sehen möchten – ob Trick- film, Naturdokumentation oder Zoosendungen. Was wohl ihr Lieblings- film wird? Und wer setzt sich jeweils bei der Programmwahl durch? Das live zu beobachten wird nicht nur den Besuchern Spaß machen, son- dern auch Verhaltensforschern wertvolle Einblicke in das Verhalten der Menschenaffen geben. Den Affenalltag ebenfalls bereichern sollen Futterlabyrinthe, die teils schon im alten Haus erfolgreich erprobt wurden und im neuen nun zum festen Inventar gehören. Ausgetüftelt und gebaut haben die Beschäftigungsstationen Schüler und Lehrer der Reutlinger Ringelbachschule. In jedem Gehege, drinnen und draußen, gibt es Kon- solen, auf denen sich die Stationen leicht einbauen und jederzeit gegen neue auswechseln lassen. So kommt keine Langeweile auf. Mehr Beschäftigung Die Tierpfleger haben bei der Einrichtung nicht nur beraten, son- dern auch selbst Hand angelegt. Sie fertigten etwa Hängematten aus Feuerwehrschläuchen an und montierten sie sowie Seile in allen Gehegen (l. u. o.). Wie bereits im alten Haus unterstützt das begehbare Gitterdach die Beschäftigungsfütterung (o.M.). 12

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